Der Rocksong „Kitsch“, die Ballade „Boote in der Nacht“ oder auch die Ensembleszenen „Eine Kaiserin muss glänzen“ bieten dem Musical die entsprechende musikalische Abwechslung….
Bereits seit 16 Jahren zieht die Geschichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth die Zuschauer in ihren Bann. Insgesamt haben schon mehr als acht Millionen Zuschauer das außergewöhnliche Stück gesehen. Damit ist Elisabeth das erfolgreichste deutsche Musical aller Zeiten. Zur Weltpremiere in Wien 1992 schlüpfte Pia Douwes in die Rolle der Kaiserin und machte Elisabeth durch ihre ungewöhnliche Stimme und ihr enormes schauspielerisches Talent zu etwas ganz Besonderem. Man könnte fast sagen, Pia Douwes führte das Musical zum Erfolg.
Die Musik dieses wunderbaren Musicals stammt aus der Feder des Ungarn Sylvester Levay. Das Libretto allerdings ist von Michael Kunze. Sylvester Levay hat seinen beruflichen Schwerpunkt im Komponieren von Filmmusik gefunden. Das Musical Elisabeth bedeutete eine musikalische Herausforderung für den Komponisten. Elisabeth sollte schließlich jeden in ihren Bann ziehen. Das gesamte Musical ist zeitgemäß, hochdramatisch und unvergesslich. Das Ganze wird von der Musik hervorragend unterstrichen.
Nachdem Pia Douwes zwischenzeitlich die Rolle der Elisabeth abgegeben hatte, ist sie jetzt wieder in der Neufassung in Berlin als Elisabeth zu sehen und zu hören. Und obwohl die Aufmachung in Berlin sich wesentlich von der ursprünglichen Fassung unterscheidet, wird man dennoch durch die bezaubernde Musik in eine andere Zeit entführt. Dank der hervorragenden und außergewöhnlichen Stimmen der Hauptdarsteller ist Gänsehaut nach wie vor garantiert.
Das Musical gibt es als Wiener Version und als deutsche Version. Die gesungenen Titel unterscheiden sich in beiden ein wenig. Während die Titel in der Wiener Version größtenteils etwas mehr legato gesungen sind, werden verschiedene Textsequenzen in der deutschen Version ein wenig abgehackter gesungen. Welche Version besser ist, lässt sich nicht sagen. Das ist sicherlich Geschmackssache. Beide Hauptdarsteller, sowohl Pia Douwes als auch Uwe Kröger beeindrucken das Publikum durch äußerst stimmgewaltige Darbietungen. Auch Komponist Sylvester Levay war durch die hervorragenden Stimmen beeindruckt. Der Komponist versteht es im gesamten Musical, verschiedene Musikstile miteinander geschickt zu kombinieren. Der Rocksong „Kitsch“, die Ballade „Boote in der Nacht“ oder auch die Ensembleszenen „Eine Kaiserin muss glänzen“ bieten dem Musical die entsprechende musikalische Abwechslung und wurden von Sylvester Levay perfekt in die Handlung eingefügt.
Alle Stücke sind furios inszeniert worden und werden durch eine hervorragende Orchesterleistung noch einmal unterstrichen. Das ganze Musical ist ideal besetzt. Jedes Stück wird von der perfekt passenden Stimme gesungen. Die Mischung der verschiedenen Musikrichtungen gibt dem Musical den besonderen Kick. Insgesamt stellt „Elisabeth“ eine Glanzleistung von Komponisten und der gesamten Besetzung dar. Kein Wunder also, dass das Musical so erfolgreich ist. Inzwischen wurde es sogar in Japan aufgeführt. Seit 1996 begeistert es auch dort ein riesiges Publikum.